Abstract
Die großflächigen Rettungsgrabungen in Brodno, Kr. Środa Śląska, Fdst. 3, wurden 1974 bis 1976 durch das Institut für Archäologie der Universität Wrocław durchgeführt. Die behandelte Siedlung bestand wohl seit dem Beginn der Stufe A2 der jüngeren vorrömischen Eisenzeit bis zum Anfang der Römischen Kaiserzeit (Stufe B1). Einen Großteil des Keramikinventars bilden typische Formen der Przeworsk-Kultur, die keine bemerkenswerten Unterschiede zum Fundspektrum aus anderen Fundstellen in Schlesien aufweisen. Im örtlichen Fundstoffsind auch einige fremde Merkmale sichtbar. Die Einflüsse aus dem Jastorf-Kreis spiegeln zunächst Gefäße wider, deren unterer Teil geraut und oberer Teil poliert bzw. geglättet ist; auf diese Richtung verweisen auch Siebgefäße und Tonlöffel. Fragmente der Graphittonkeramik dokumentieren dagegen die Kontakte mit der Latène-Kultur.