Zur Eröffnung des Berliner Antike-Kollegs informierten Vertreter des Exzellenzclusters Topoi, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und der Berlin Graduate School of Ancient Studies über Aufbau und Ziele des neuen Verbundes für Altertumsforschung.

Vertreter der beteiligten Institutionen bei der Pressekonferenz: Cilliers Breytenbach, Therese Fuhrer, Hermann Parzinger, Michael Meyer, Gerd Graßhoff (v.l.n.r.)

“International werden wir um die enge Zusammenarbeit der in Berlin angesiedelten altertumswissenschaftlichen Institutionen beneidet”, erklärte Gerd Graßhoff, einer der Sprecher des Exzellenzclusters Topoi. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit will das neue Berliner Antike-Kolleg nutzen und ausbauen: Es wird von sechs Institutionen getragen, die seit 2007 bei Topoi zusammenarbeiten. Die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin, die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, das Deutsche Archäologische Institut, das Max-Planck-Insitut für Wissenschaftsgeschichte und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz besiegeln damit eine langfristige Kooperation in Forschung und Lehre.

Der Verbund vereinigt eine Graduiertenschule für altertumswissenschaftliche Studien, ein Forschungszentrum, das der Alten Welt gewidmet ist, und ein Forschungsportal, das sich mit Methoden zur nachhaltigen Datensicherung und –pflege befasst. Beteiligt sind 24 Fächer von Archäologie über Geographie, Literaturgeschichte und Philosphie bis hin zu Wissenschaftsgeschichte.

Die Arbeit der neuen Graduiertenschule “Berlin Graduate School of Ancient Studies” (BerGSAS) wurde von Cilliers Breytenbach und Therese Fuhrer vorgestellt, die die Sprecherschaft übernommen haben. Die BerGSAS bietet ab dem Sommersemester 2012 vier Promotionsstudiengänge an: Mit den Themen “Landschaft und Architektur”, “Objektstudien und materielle Kultur”, “Sprache und Texte der antiken Kulturen” und “Wissenschaftsgeschichte” werden gemeinsame Schwerpunkte und fachspezifische Erfordernisse miteinander verbunden. “Die Graduate School verbindet die Expertise der außeruniversitären und der universitären Partner. Davon profitieren die Promotionsstudenten ganz besonders”, erklärte Therese Fuhrer.

“Für Gastwissenschaftler, die in Berlin forschen wollen, ist die kooperative Struktur des Berliner Antike-Kollegs besonders attrativ”, so Cilliers Breytenbach. Das Forschungszentrum für altertumswissenschaftliche Studien, das “Research Center for Ancient Studies”, entwickelt neue Forschungsfragen und baut ein internationales Fellow-Programm für Gastwissenschaftler auf. Eine Forschergruppe zur Wissenschaftsgeschichte unter der Leitung von Liba Taub (Cambridge) wurde bereits mit Mitteln der Einstein-Stiftung eingerichtet.

Mit dem Forschungsportal ” Ancient Scientific Research Portal ” reagieren die Berliner Altertumsforscher auf die aktuelle Herausforderung der Erfassung, Auswertung und Speicherung von Daten in Forschungsprojekten. Sie erwarten eine große internationale Aufmerksamkeit für die Entwicklung nachhaltiger Strategien zur plattform-übergreifenden Sicherung und Nutzung digitaler Forschungsdaten.

Das Berliner Antike-Kolleg wurde am 10. Mai 2011 im Pergamonmuseum offiziell eröffnet, unter anderem mit Grußworten von Jürgen Zöllner, Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung, und Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Musikalisch und poetisch begleitet wurde die Eröffnungsfeier von Paul Brody (Trompete), Chloe Miller (Cello) und Bas Böttcher (Spoken Word Poetry).