Stereotype sind – ihrem etymologischen Sinn gemäß – als „feste Form“ und Mechanismus der Mustererkennung nicht nur hilfreich, sondern sogar lebensnotwendig. Sie ermöglichen uns, auf gewonnenes Wissen zurückzugreifen und mittels dieser Wissensinventare den lebensweltlichen Alltag zu meistern. Stereotype sind jedoch keineswegs unschuldig, sie beinhalten Wertungen. Nicht nur unser Alltag ist dominiert von unterschwellig mitgeführten Stereotypen wie beispielsweise sozialen Rollenvorstellungen; auch die wissenschaftlichen Diskurse sind geprägt von vermeintlich gemeingültigen Grundannahmen, Kanonbildungen und Interpretationsmustern. Als Wissenskategorien und Erwartungshaltungen wirken Stereotype latent, d.h. sie werden meist unreflektiert mitgeführt, was sie als unhinterfragte Kategorien umso wirksamer macht. Sie ziehen systemisch und systematisch Unterscheidungen ein – zwischen Geschlechtern, Alters- und Berufsgruppen, Nationalitäten, kulturellen Verfasstheiten, Traditionen und Verhaltensweisen, Kommunikations- und Vermittlungsweisen und vielem mehr.

Die forschungsverbundübergreifende Tagung will genau diese Formen der Musterbildung in den verschiedenen Lebensbereichen wie Politik, Gesellschaft, Kunst und Wissenschaft in den Blick nehmen. Ziel ist es, Stereotype gerade dort aufzuspüren, wo wir sie nicht unbedingt vermuten: Spot the Stereotype! – Eine gemeinsame Initiative von sieben institutionsübergreifenden, interdisziplinären Forschungsverbünden an der Freien Universität Berlin.

Conference languages are German and English. Simultaneous interpretation German–English will be provided.

Information: https://blogs.fu-berlin.de/stereotypes/
Contact: stereotypes@fu-berlin.de