Der Workshop stellt die Allegorie und das Hoch- und Spätmittelalter als eine Blütezeit der Allegorie ins Zentrum. Er konzentriert sich auf die für die “höfische Mythologie” (Jauss) repräsentativen Allegorien des Amor, der Venus und der Liebe sowie auf ihre Räume. In Auseinandersetzung mit antiken Konzeptionen des Amor und der Venus sowie mit deren christlichen Überformung soll der Frage nachgegangen werden, wie mittelalterliche Texte die Liebe räumlich denken und verorten sowie welche Funktion die Allegorie dabei erfüllt. Hat die Liebe ihren Ort im Körper, in der Seele, zwischen, neben zwei Personen oder um sie herum? Wie gestaltet sich das Verhältnis zwischen Amor, Venus und der personifizierten Liebe als Allegorien einerseits und der Liebe als Körper des/der Geliebten, als Garten, als Pfeil auf dem Weg zwischen Liebenden, als Duft, der den Seelenraum erfüllt, andererseits? Wo hört die Metapher auf und wo beginnt die Allegorie? Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie sich die verschiedenen, in der Forschung oft pauschal als Allegorie bezeichneten Phänomene sowie ihr Verhältnis zur Metapher genauer fassen und beschreiben lassen.
24.4.2015 | |
15:00 - 15:15 | Einführung Beatrice Trînca |
15:15 - 16:15 | Seelenküsse. Zur Codierung von Intimität im geistlichen Freundschaftsdiskurs des Hochmittelalters Andreas Kraß |
16:15 - 16:30 | Kaffeepause |
16:30 - 17:30 | Friedrichs von Hausen Mîn herze und mîn lîp, diu wellent scheiden − Dissoziationen und der sumer von triere Stefan Tomasek |
17:30 - 17:45 | Kaffeepause |
17:45 - 18:45 | Zur Allegorisierung höfischer Liebe im Jagdgedicht Hadamars von Laber Dorothea Klein |
25.4.2015 | |
09:00 - 10:00 | Giovanni Boccaccios (T)räume der Liebe Laura Gemsemer |
10:00 - 10:15 | Kaffeepause |
10:15 - 11:15 | Venusallegorien Manfred Kern |
11:15 - 11:30 | Kaffeepause |
11:30 - 12:30 | Fragrantia naturae und amor mundi: Räume poetischer Sinnlichkeit in der allegorischen Dichtung De planctu naturae (Alanus ab Insulis) Cornelia Selent |
12:30 - 13:30 | Abschlussgespräch und Ausblick |