Workshop der Graduierten des Programms ALT in der Forschergruppe C-1 mit S. Kutscher (Mannheim), W. Nöth (Sao Paulo) und G. Sonesson (Lund)
Ein Ikon ist ein Zeichen, bei dem zwischen Zeichenform und Referenzobjekt eine Ähnlichkeitsbeziehung besteht. Diese auf Charles Sanders Peirce (1839-1914) zurückgehende Definition und die mit seinem Namen verbundene Ikonizitätstheorie haben in den letzten Jahrzenten großes Interesse hervorgerufen, wobei die Tragfähigkeit des Ähnlichkeitskriteriums traditionell von einem “ikonoklastischen”, konventionalistischen Ansatz heftig kritisiert wurde. Ikonizität ist nämlich nicht objektiv messbar, jedoch – wie aus neueren kognitionswissenschaftlichen und wahrnehmungstheoretischen Arbeiten hervorgeht – eine kognitiv relevante Kategorie, die sich in Semioseprozessen unterschiedlichster Art feststellen lässt. Der Workshop soll die Thematik unter drei Gesichtspunkten beleuchten: Ikonizität in der visuell-bildlichen Kommunikation (Göran Sonesson, Lund), in der gesprochenen wie geschriebenen Sprache (Winfried Nöth, Sao Paolo) und in der Deutschen Gebärdensprache (Silvia Kutscher, Mannheim). Diesem theoretischen Teil wird ein stärker praxisbezogener folgen, in dem Doktorandinnen und andere Mitglieder der Forschergruppe C-1 Fallstudien zu antiken Quellen vor dem Hintergrund semiotischer Theorien zur Ikonizität präsentieren.
14.6.2013 | |
19:00 - 20:30 | Winfried Nöth |
15.6.2013 | |
14:00 - 14:45 | Der Name als Bild Gottes: referenzbezogene und intermodale Ikonizität in ägyptischen Jenseitsdarstellungen Aleksandra Lapčić |